Carl Grossberg
Die Kunstepoche der neuen Sachlichkeit brachte eine Abkehr vom subjektiv geprägten Expressionismus. Kriegsgeschehen hatte die Gesellschaft geprägt und vorbei war die Zeit, in der das Empfinden eines Einzelnen zum Mittelpunkt des Interesses wurde. Die Motive wurden wieder realistisch und waren geklärt vom verhangenen Blick Alter Meister. Der Malstil fand zur Präzision zurück, die Motivwahl war jedoch völlig neu. Fabrikhallen und der harte Arbeitsalltag wurden in den Mittelpunkt gerückt. Carl Grossberg hatte in jungen Jahren wenig Amibitionen zur Kunst. Er begann ein Architekturstudium, das er in Kriegszeiten abbrechen musste. Das Bauhaus in Weimar brachte schließlich die Architektur mit der darstellenden Kunst zusammen und Grossberg entwickelte sich zum berühmten Künstler für Städte- und Industrielandschaften.
Architektur als Gesamt-Kunstwerk
Die ursprüngliche Intention der Bauhausgründer war die Emanzipation der Kunst von der Industrialisierung und die Wiederbelebung des Kunsthandwerks. Architektur sollte sich mit anderen Künsten verbinden. Grossberg war ein Schüler, der das Konzept in seinen Gemälden umsetzte. Das Bild „Fränkisches Dorf“ zeigt eine Stadt aus architektonischer Sicht. Die Häuser stehen im Mittelpunkt und auf die Darstellung von Bewohnern hat der Maler verzichtet. Carl bereiste Deutschland und nahm markante Bauwerke in sein Werk auf. Das Leinwandbild „Brücke über die Schwarzbachstraße in Wuppertal“ zeigt das große handwerkliche Talent des Künstlers. Die perspektivische Ausarbeitung in Kombination mit Licht und Schatten ist ein großes Werk.
Die Schönheit der Industrie
Wurden Fabriken und das Werkzeug der schwer arbeitenden Bevölkerung häufig als sozialkritische Darstellung genutzt, so sah der Bauhausschüler die lineare Schönheit und das reine Konzept hinter den Fabriken und Maschinen. Das Gemälde „Jacquard Weberei“ zeigt die Webstühle in ruhendem Zustand in einer linearen Ordnung. Typisch ist die unterbrochene Verbindung zwischen Mensch und Maschine. Die Art der Darstellung zog zahlreiche Aufträge nach sich. So malte der Künstler die Arbeitsstätten namenhafter Unternehmen wie die der Familie Oetker.
Der Wandel zum Aquarell in späten Werk
In der letzten Schaffenszeit wandte sich der Maler von der konstruierten Darstellungsweise ab. Die Übergänge wurden weicher und der deckende Farbauftrag wich der durchscheinenden Leichtigkeit des Aquarells. In dem Werk „Berlin-Rummelsburg“ wird die Wandlung deutlich. Inhaltlich zeigt der Künstler die Treue zum Motiv, die Umsetzung ist jedoch weicher und aufgelockert. Mit Wasserfarbe auf Papier und der schemenhaften Darstellung von Menschen hat Grossberg das Bild „Bahnhofsplatz Köln“ gestaltet und damit ein historisches Dokument geschaffen. Das Leben des Künstlers wurde durch einen Autounfall viel zu früh beendet und das letzte Bild konnte er nicht mehr fertigstellen.
Kopien in Museumsqualität für die eigenen Zimmer
Künstler erzählen ein Stück Zeitgeschichte. Sie überliefern Dokumente aus einer vergangenen Zeit. Hochwertige Reproduktionen ermöglichen eine Kopie als Leinwandbild zu kaufen, und in der Gegenwart damit zu leben. Jetzt eine Leinwand auf ein individuelles Maß gerahmt bei weewado bestellen und die Lieblingsmotive in das Zuhause einziehen lassen.