Hans Zatzka
Die Zeit des langen 19. Jahrhunderts war geprägt von einem kulturellen Umbruch. Manufakturen schlichen sich in die Landschaft und durch das Verkehrssystem erlebte eine Revolution. Im konservativ geprägten Wien ging dieser Wandel langsam voran. Die Kunst war noch geprägt durch die Liebe zu den Alten Meistern, bekam jedoch Impulse aus dem gut situierten Bildungsbürgertum. Hans Zatzka folgte dieser Veränderung und entwickelte sich vom Kirchenmaler zum Künstler für die Zimmer der bürgerlichen Gesellschaft. Berühmt wurde der Künstler durch seine Genrebilder, seine Allegorien mit den religiösen und mystischen Szenen. Doch schuf er auch eine Vielzahl von Landschaftsbildern und Stillleben aus der Natur. Gefällig und doch mit großem Talent ausgeführt schuf er Bilder für die bürgerliche Gesellschaft und für die weniger gut situierten Gemälde im kleinen Format, passend für die kleinen Räume der Arbeiterklasse.
Meister der Kirchenmalerei
Als Sohn eines Baummeister erhielt Hans früh Einblick in die Gestaltung von Kirchendecken und Altarbildern. Seinen ersten Auftrag für ein Deckengemälde erhielt der junge Künstler für das Kurhaus Baden. Bis heute ziert das Kasino die Quellnymphe Hygieia sowie Amoretten, die einen Jahreszeitenreigen formen. Es folgten das Wandgemälde "Das Jüngste Gericht" in der Klosterkirche in Wien und Aufträge, die er in Zusammenarbeit mit seinem Vater ausführte.
Der Wiener-Mädel-Maler
In der Wiener Kunstszene des auslaufenden Jahrhunderts bildete sich eine Strömung heraus, die sich mit dem Malen schöner Frauen befasste. Neu war die Darstellung von Frauen in der Kunst nicht. Hinzugekommen ist eine neue Weiblichkeit. Zatzka wählte als Modell für seine Leinwandbilder der weiblichen Schönheiten seine Frau und seine beiden Töchter. Der Maler fertigte nie Skizzen an, auch zeichnete er nicht vor. Seine Werke schuf er aus freier Hand und wählte außergewöhnliche Formate und ovale Untergründe.
Schlafzimmerbilder
Mit aufkommender Drucktechnik wurden die sogenannten Schlafzimmerbilder populär. Als Öldruck hielten die anzüglichen Bilder Einzug in die privaten Räume und sorgten für eine Abwendung der weitverbreiteten Vorstellung von Moral und Ästhetik. "Der Verehrer" bringt eine bis dahin ungewohnte Sexualität in die Kunst. Das Kaufen von Kopien ermöglicht der breiten Masse den Erwerb von Bildern. Der Maler erhält vom Verlag Auflagen, die seinen Bildeverkauf begrenzt. Zatzka signiert seinen Werke in dieser mit unterschiedlichen Synonymen um die Begrenzung zu umgehen.
Der Einfluss der Kultur
Mit den veränderten kulturellen Werten erlebte die Motivwahl in der Malerei einen Wandel. Der Bildungsaspekt gewann zunehmend an Gewicht und Themen aus Musik und Literatur lösten religiöse Themen ab. Zatzka nahm an diesem Wandel Teil und schuf Leinwandbilder in Anlehnung an Wagner Opern und der Bühnenliteratur großer Schriftsteller. Shakespeares Othello widmete er ein Gemälde, deren Desdemona der zeitgemäßen Schönheit entspricht.
Werke in hochwertiger Kopie
Gegenüber dem vorigen Jahrhundert hat sich die Reproduktionstechnik mit dem größten Respekt an die Alten Meister entwickelt. Mit dem Bestellen eines Leinwandbildes bei weewado wird ein Stück großes malerisches Handwerk in hoher Qualität und präziser Farbwiedergabe für den Anblick des Liebhabers produziert. Gerahmt und gespannt auf hochwertigen Leisten liefert weewado das Lieblingsmotiv für die eigenen Wände.