Heinrich Hoerle: Ausdrucksstarke Kunst bestellen
Der 1895 in Köln geborene Künstler überzeugt mit expressiven Gemälden, die nicht jeder in seinem Zimmer hängen hat. Sein autodidaktischer Kunstweg führte den Maler über die Kunstgewerbeschule zu diversen Künstlervereinigungen. Er gehörte wie Max Ernst der Gruppe „Dada“ an. Später zählte er zu den Kölner Progressiven, die den Menschen in seinem sozialen Kontext abbilden wollten. Hoerle fühlte sich immer der Avantgarde verpflichtet, auch als Mitglied des "Gereonclubs". In „Kölner Zeitgenossen“ ordnet er fünf Menschen vor einer in geometrisch zerlegten Landschaft an. Bezieht sich die Karnevalsmütze des linken Mannes auf das gesamtgesellschaftliche Geschehen? Seine von Leger und dem Konstruktivismus geprägte Kunst bedient sich einer Bildsprache, die auf Flächen, Formen und Linien setzt.
Alter Meister in neuem Gewand
Heinrich Hoerle ist zwar im 19. Jahrhundert geboren, doch seine Gemälde wirken auch heute noch sehr modern. In „Masken“ begegnet uns eine bunt gewürfelte Karnevalstruppe, die durch die Verkleidung etwas Unheimliches ausstrahlt. Dieses Bild wirft Fragen auf: Sind die nach oben gereckten Arme Zeichen von Fröhlichkeit oder signalisieren Sie ein Mitläufertum? Die streng geometrischen Formen verleihen den Figuren etwas Mathematisches, zumal Mund, Augen und Nase als dunkle Kreise oder einfache Linien dargestellt sind. Gekonnt setzt der Maler auf Licht und Schatten sowie einen perspektivischen Bildaufbau.
Kaufen Sie ein abstraktes Leinwandbild
In faszinierender Art und Weise hat sich der rheinländische Künstler mit der Veränderung von Leben durch die Industrie auseinandergesetzt. Rote, würfelartige Bauten und ein mächtiger, roter Schlot bedeuten bei Hoerle gleichermaßen „Landschaft“ und „Industrielandschaft“. Die Natur selbst, so scheint es, hat sich als Farbe Grün auf die Flachdächer zurückgezogen. Mit horizontalen, dunklen und transparent, roten Linien und Bändern schafft der Maler einen Hintergrund, der gleichermaßen an Morgen- und Abenddämmerung denken lässt. Eine grüne Birne auf dem mittleren Kubus-Dach steht als Symbol. Doch wofür? Diese Kopie stellt Fragen und lädt zu geistiger Auseinandersetzung ein.
Gerahmte Sujets für jedes Zimmer
Der deutsche Maler lässt sich nicht festlegen. Kubistisch, auch surrealistisch begegnen uns seine Werke. „Stillleben mit Pflanze und Schmetterling“ präsentiert zwei üppige Lilien, deren geschwungene, dunkelgrüne Blätter wie lebendige Arme wirken, die sich durch die Luft schwingen. Im Kontrast dazu wirken die Holzschatulle im Bildvordergrund und der aufgespießte Schmetterling in fluoriszierendem Grün direkt statisch. Beeindruckend, wie der Künstler in einem Stillleben durch Hell-Dunkel-Kontraste, durch Licht und Schatten, Bewegung und Statik, Spannung zu erzeugen vermag.
Herrliche Farbspiele in bester Qualität
Wie sein berühmter Kollege Oskar Schlemmer zerlegte Heinrich Hoerle Figuren in geometrische Fläche. Sein Ölgemälde „Frau“ zeigt eine fast mathematische Aufteilung von Farben. Schwerpunkte entstehen durch hell und dunkel gesetzte Farben, aber auch durch die Auflösung von Figur und Hintergrund. Augenfällig ist: Die Figur scheint mit dem Hintergrund eine Fläche aus unterschiedlich betonten Flächen zu sein. Gerade in ihrer ruhigen Statik wirkt dieses Werk als Leinwandbild auch auf die Ferne. Ähnlich behandelt der Künstler das Bildgeschehen in „Seiwert und Ich“. Details fehlen. Aber Körperhaltung, helle und dunkle Farben sowie der gelbe Kreis setzen Schwerpunkte und erzeugen eine fast intime, einander zugewandte Atmosphäre!